Auf Dust514.org wurden detaillierte Blog-Artikel (auf Englisch) veröffentlicht, in denen alle frischen Infos vom EVE-Fanfest zusammen getragen wurden, insbesondere was man aus der Live-Demo der "Ego-Shooter-Erweiterung" Dust514 sehen konnte.

Hier eine Zusammenfassung mit einigen Screenshots, vorallem mit den Punkten die speziell für uns interessant sein könnten:

Zwei Spiele, eine Welt
Dust514-Spieler sind unsterbliche Klon-Krieger, die sich in einem gefährlichen Universum mit tausenden Planeten als Söldner (Mercanery) verdingen. Während die EVE-Spieler auf ihrem PC ihre Schlachten weiterhin vorallem im Weltraum schlagen, werden die Dust-Spieler auf ihrer PS3 im Ego-Shooter-Stil die Kämpfe am Boden austragen. Dabei können jedoch nicht nur Fahrzeuge, Artillerie oder spezielle Gebäude eine Rolle spielen. Die Söldner werden auf eigene Rechnung oder für Auftraggeber aus EVE tätig sein, und eine Karte (mit den zugehörigen Anlagen, Rohstoffen usw.) verteidigen oder erobern. Der Ausgang jeder Schlacht (egal ob in EVE oder in Dust) wird Auswirkungen auf die wirtschaftliche und militärische Situation der Beteiligten in beiden Spielen haben. Es ist sogar so, dass während eines Battles am Boden die Dust-Spieler von EVE-Spielern aus dem Orbit angegriffen oder unterstützt werden können (je nach Interessenlage), und im Weltraum sogar rivalisierende EVE-Spieler um die "Lufthoheit" im Orbit kämpfen, um "ihren" Söldnern am Boden bei ihrer Mission zu helfen.


Der Fanfest 2012 Trailer lüftet ein wenig das Geheimnis um die Klon-Krieger.

Clans
Clans in EVE bzw. Dust werden Corporations genannt, die sich auch zu größeren Corporations (Allianzen) zusammen schließen können, beispielsweise um gemeinsam gegen andere Corporations vorzugehen oder bestimmte Gebiete unter ihre Kontrolle zu bringen und zu bewirtschaften. Corporations spielen eine gewichtige Rolle in beiden Spielen, da einzelne Spieler kaum etwas erreichen können. Einige EVE-Corporations haben sich spezialisiert, z. B. auf Wurmlöcher (wormholes, kurz: WH). Das Wirtschaftssystem erlaubt den Austausch von Geld und wohl auch Resourcen zwischen EVE und Dust. Obwohl es unterschiedliche Rassen/Zivilisationen mit ihren eigenen Technologien und Ausrüstungen gibt, können die Angehörigen verschiedener Rassen sich zusammen schließen und auch fremde Technologien nutzen. Vertrauen und Verrat spielen in EVE ebenfalls eine Rolle. Es scheint nicht unüblich zu sein, dass Doppel-Agenten und andere Halunken ihre Mitspieler oder Corporations bestehlen oder hintergehen. Ein einzelnes Mitglied mit den falschen Privilegien kann in Dust also einen Clan viel stärker schädigen, als man es sonst von Ego-Shootern gewöhnt ist.

Söldner-Quartier
Es wird keine vorgegebenen Klassen geben, Dust-Spieler können sich ihre Charaktere individuell zusammen stellen, wobei das Skill-System zahlreiche aktive und passive Skills bereit stellt. Auch nach dem Start von Dust sollen später noch neue Skills hinzukommen. Neue Spieler beginnen ihre Karriere mit Anfangsskills und Ausrüstungen.


Charakter-Übersicht

In der weiteren Karriere können sich Spieler auf bestimmte Aufgaben spezialisieren, z. B. Sniper, Squad-Leader, Fahrzeuge, oder sogar als Besatzung des mobilen Kommandozentrums (engl. Mobile Command Center, kurz: MCC).

Alle Spieler haben ihr eigenes, begehbares Söldner-Quartier indem sie Zugriff haben auf ihren Charakter, Skills, Ausrüstungen (Fittings), Fahrzeuge usw.


Söldner-Quartier

Spieler können entweder über ihr Quartier selbst eine Schlacht suchen und beitreten, auch unter Nutzung diverser Filter, oder sie können von Freunden oder Clan-Kollegen in ein Battle eingeladen werden.


Battle-Finder

Battle

War-Room

Am Anfang eines Battles treffen sich die Teilnehmer in einem War-Room. Dabei handelt es sich um eine Art begehbare Ingame-Lobby, in der ein Battle vorbereitet wird. Hier können noch Einkäufe getätigt werden, Ausrüstungen angepasst werden und ähnliches, während man die Taktiken bespricht. Das Interface scheint gut über den PS3-Controller bedienbar zu sein.


Anpassen der Rüstung


Der erste Spawn in einem Battle erfolgt für die Angreifer als Absprung über einem zufällig ausgewählten Gebiet der Karte.

Nach dem Absprung können sich die Mitstreiter ihre Fahrzeuge bestellen, die dann von sogenannten RDVs über dem Einsatzgebiet abgeworfen werden, während über ihnen die mobile Kommandozentrale (MCC) schwebt. (Fahrzeuge werden nie aus dem Nichts spawnen)


Fahrzeug-Abwurf durch RDV, im Hintergrund das MCC

Aufgabe der Angreifer in der Live-Demo war es, zunächst zwei Verteidigungsstellungen im Norden zu erobern, und anschließend mit ihrem MCC an dem Außenposten im Süden der Karte anzudocken. Aufgabe der Verteidiger ist es, dies zu verhindern, indem sie das MCC der Angreifer zerstören bevor es andocken kann oder das Andockmanöver so lange hinaus zögert, bis die Angreifer ihre "Spawn-Tickets" verbraucht haben.

Vor dem Andockmanöver muss jegliche Anti-MCC-Artillerie ausgeschaltet werden, da diese dem MCC besonders gefährlich werden kann.


In-Game 3D-Karte zeigt den Außenposten

Das MCC kann ähnlich wie Fahrzeuge mit verschiedenen Ausrüstungen bestückt werden und verfügt über eigene Verteidigungsanlagen. Es kann sogar zu einem richtigen Kriegsschiff ausgebaut werden. Die Besatzung des MCC muss jedoch immer eine ausreichende Energieversorgung sicherstellen. Das MCC begleitet dann die angreifenden Truppen - und sofern mit einem Active Scanner ein Teil der Karte und der feindlichen Positionen offen gelegt ist - kann das MCC auch diverse Dinge über dem Schlachtfeld abwerfen, um die Bodentruppen zu unterstützen.

Auch Fahrzeuge spielen eine wichtige Rolle im Bodenkampf. Für Fahrzeuge gibt es Skills und so können Fahrzeuge innerhalb der drei verfügbaren Fahrzeug-Hauptklassen stark auf viele verschiedene Aufgaben spezialisiert werden. Man kann auch gegnerische Fahrzeuge nutzen (d.h. stehlen), muss sie jedoch dazu erst hacken.


Im Fahrzeug kann zwischen Ego- und 3rd-Person-Perspektive gewechselt werden

Das Gameplay bei Infanterie-Gefechten wirkte in der Demo eher langsam, d.h. man konnte niemanden a la Super-Mario springen sehen und die Waffen machen verhältnismäßig wenig Schaden. Ich würde das Gesehene hinischtlich des Schadens eher mit MAG vergleichen, hinsichtlich der Beweglichkeit eher mit BF3 oder KZ3. Aber am besten, Ihr schaut Euch das Video dazu selbst an:


Infanterie-Gefecht, Ausschnitt ab 18:05 aus Live-Demo

Karten
Wie bereits eingangs erwähnt, finden die Battles in Dust auf der Planetenoberfläche statt und Sieg/Niederlage entscheidet darüber, wer die Kontrolle über den umkämpften Distrikt haben wird mit allen zugehörigen Anlagen, Resourcen usw. Die Karte eines Distrikts kann man sich als sechseckige, 25 Quadratkilometer große Fläche vorstellen und auf jedem Planeten wird es 10 bis 20 Distrikte geben. Derzeit gibt es wohl über 7.000 Planeten in EVE, was wohl bedeutet, dass schon beim Start tausende, wenn nicht gar zehn-tausende Karten verfügbar sein werden, um deren Eroberung und Verteidigung die Dust-Spieler (und gewissermaßen auch die EVE-Spieler) kämpfen werden. Die Dust-Engine soll jedoch sogar bis zu 50km Sicht für die Spieler erlauben.


3D-Sternenkarte von EVE-Online

Zwischen den Regionen auf einem Planeten, zwischen den Planeten und erst recht zwischen den Sonnensystemen gibt es große Unterschiede bei den geographischen und sogar klimatischen Gegebenheiten der Distriktkarten. Neben beispielsweise Gras-, Wüsten- oder Schneelandschaften gibt es auch unterschiedliches Wetterlagen, z. B. elektrische Stürme, Regen, und sogar Tag und Nacht. Es ist noch nicht klar, ob der Tages- und Nachtzyklus während einer Schlacht bemerkt werden kann, da diese wohl nicht lange genug dauern werden, damit man den Wechsel zu Tag oder Nacht bemerken würde. Allerdings ist es wohl so, dass sich die Planeten wirklich drehen sollen. Deshalb ist es für EVE-Piloten im Orbit wichtig, auf der richtigen Planetenseite zu bleiben, von wo aus sie die Ziele auf der Planetenoberfläche für ihren Angriff markieren können (siehe unten).

Weitere Überlegungen
Das Wetter soll jedoch bei Spielstart keinen wesentlichen Einfluss auf das Gameplay haben, später jedoch schon. Auch die Schwerkraft soll beim Spielstart auf allen Karten gleich sein. CCP plant jedoch später Planeten unterschiedliche Schwerkraft zu verleihen. Das würde bedeuten, dass die gleichen Spieler und Fahrzeuge auf manchen Karte leichter/schneller wären als auf anderen.

Den Anfang werden erdähnliche Planeten machen. Später soll es auch Plasma- oder Lava-Planeten geben. Vielleicht werden irgendwann auch Dust-Spieler die Wurmlöcher nutzen können, allerdings nicht beim offiziellen Start. Wurmlöcher sind temporäre Erscheinungen und verbinden gewöhnlich zwei Punkte im EVE-Universum. Sie werden daher gerne von EVE-Piloten genutzt um Flugzeiten zu verkürzen. Außerdem gibt es in Wurmlöchern seltene Resourcen, die gewonnen werden können, bevor die Wurmlöcher kollabieren. Allerdings lauern in Wurmlöchern auch fiese Zeitgenossen und andere schreckliche Gefahren auf den ahnungslosen Reisenden, insbesondere in den sog. Nullsec-Gebieten. Nullsec steht für null security (deutsch: Null Sicherheit) und wird auch mit dem Wert 0.0 dargestellt. Es handelt sich also um Gebiete in denen praktisch alles erlaubt ist.

Orbit vs. Boden
Die Orbit-Bombardierung verdient es, etwas ausführlicher erklärt zu werden: An Planeten vorbeifliegende EVE-Piloten sollen erkennen können, falls sich auf der Oberfläche gerade ein (Dust-)Battle ereignet. Im Falle von Nullsec-Gebieten können sie sich dann entscheiden, ob sie eingreifen wollen und auf welcher Seite. Dazu müssen EVE-Piloten sich in die Umlaufbahn des Planeten begeben. Dort können sie dann Ziele auf dem Boden markieren und diese bombardieren. Für Bombardierungen aus dem Orbit müssen außerdem die passenden Start-Sequenzen bekannt sein. In der Live-Demo wurde gezeigt, wie ein EVE-Spieler im Orbit kreiste und eine Bombardierung ausführte, die in Echtzeit die Dust-Spieler am Boden "erlebt" haben. Kurz darauf wurde der EVE-Spieler von einem anderen EVE-Spieler im Orbit angegriffen, der dem verteidigenden Dust-Team zur Hilfe eilte.


4 Screens: 2 von EVE-Spielern im Orbit (auf PC), gleichzeitig zwei von Dust-Spielern am Boden (PS3)

Die Spieler am Boden sind jedoch nicht wehrlos gegen die Feinde im Orbit. Die Kriegsführung umfasst auch Anti-Orbit-Kanonen und Kommandozentralen im Orbit, welche noch größere "Interaktion" bringen soll zwischen den Besitzern eines Distrikts und den Angreifern.

Ausrüstungen (Fittings)
Zu den Start-Ausrüstungen zählt eine Rüstung für Sturmsoldaten, (Assault-Dropsuit), ein Sturmgewehr und Locus-Granaten. Diese können später ergänzt werden und natürlich kann man auf andere Rüstungen wechseln (z.B. die eines Scout) oder andere Waffen nutzen (z. B. Shotgun), sowie spezielle Gegenstände ausrüsten.

Zu diesen gehören beispielsweise Tarnvorrichtungen, der Kinetic Catalyzer für höhere Geschwindigkeit, der Drop Uplink als mobiler Spawn-Point, oder Nanorays die irgendwo aufgestellt werden können, damit Mitspieler in ihrem Wirkungskreis die Gesundheit wiederherstellen können. Unter Gesundheit wird zum einen verstanden, ob man Verletzungen bzw. Schäden erlitten hat, sowie die Stärke des Schutzschildes, das eben davor bewahren soll.


Spieler lädt Gesundheit in Nanoray

Spieler können sogar noch auf dem Schlachtfeld ihre Ausrüstung wechseln, allerdings muss man dazu erst einen Versorgungsposten (Supply Post) hacken, in denen man dann seine Ausrüstung wechseln kann.


Hacken eines Versorgungspostens

Man kann sich auch im Einsatzgebiet noch mit frischer Munition versorgen oder andere Einkäufe tätigen, so dass man nicht unerwartet mit leeren Händen dasteht.

Teamplay
Es ist an vielen Stellen gezeigt worden, wie sich gutes Teamplay auszahlt. Zum einen hilft nur der Sieg des eigenen Teams, um bei den aktiven Skills Fortschritte zu erzielen. Und auch die Belohnungen nach dem Battle dürften für die Sieger besser ausfallen. Zum anderen können durch ein gutes Zusammenspiel taktische Vorteile gewonnen werden. Beispielsweise kann ein Spieler mit einem Web Generator Flieger verlangsamen, die dann wiederum ein Mitspieler mit einer Forge Gun viel einfacher abschiessen kann. Die schweren Angriffs-Fahrzeuge (engl. Heavy Assault Vehicle, kurz: HAV) können von Dropships repariert werden (die Dropships können sich auch selbst reparieren). Zudem ist es hilfreich, dass man Beute untereinander tauschen kann, beispielsweise seltene Werkstoffe, um spezielle Gegenstände zu erstellen.

Auch in Sachen Kommunikation wird Dust einiges bieten. Sprach-Chat und Text-Chat soll wie bei EVE funktionieren (ich weiß allerdings nicht genau, wie es dort aussieht). Darüber hinaus können Scouts und Scharfschützen, die wesentlich mehr vom Geschehen im Einsatzgebiet sehen, ihre gewonnenen Informationen auf einfache Weise mit allen Kameraden teilen.

Übrigens scheint Friendly Fire dabei zu sein, in der Demo war jedenfalls ein Teamkill zu sehen.

Beta
Seit Dezember läuft die geschlossene Beta von Dust514. Es wurde bekannt gegeben, dass man ab April die Zahl der Beta-Spieler schrittweise vergrößern will. Voraussichtlich ab Juni soll es dann eine offene Beta geben. CCP überlegt noch, ob die Beta-Spieler ihre Namen und Skill-Punkte bei Spielstart ins offizielle Spiel mitnehmen können.

Weitere Infos
Wer mehr über Dust514 oder EVE Online erfahren will, kann sich auch folgende Links ansehen:

• Offizielle Dust514 Website von CCP (Englisch)
  
• Inoffizielle Dust514 Fan-Website (Englisch)
  
• Offizielle EVE Website von CCP (Englisch)
  
• EVE Wiki (Englisch)
  
• EVE Wiki (Deusch)
  
• Dust514 FB-Gruppe aus MAG-Spielern (Englisch)